23.11.2022 |
Wenn sich in der kalten Jahreszeit Erkältungen ankündigen, kann Salbei Abhilfe schaffen. Um ihn auch im Winter ernten zu können, muss er gut vor Frost geschützt werden.
Salbei - oder Salvia officinalis - ist neben seinem mediterran-würzigen Geschmack vor allem für eines bekannt: Seine entzündungshemmende Wirkung. Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum ist er ein beliebtes Hausmittel. Und da mit Halsschmerzen einhergehende Erkältungen gerade im Winter Hauptsaison haben, lohnt es sich, einen genaueren Blick auf das bewährte Heilkraut zu richten: Ist Salbei winterhart, und kann er auch bei frostigen Temperaturen geerntet werden?
Die gute Nachricht: Obwohl der Salbei aus dem Mittelmeer-Raum zu uns gelangt ist, kommt er - je nach Sorte - erstaunlich gut mit Kälte zurecht. Der häufig vorkommende echte Salbei ist durchaus als winterhart zu bezeichnen. In milden Gebieten kann er, sofern er im Boden wächst, im Freien überwintern. Um frostige Temperaturen (unter -10 Grad) unbeschadet überstehen zu können, braucht er allerdings etwas Schutz. So sollten seine Wurzelballen mit Tannenzweigen, Laub oder Stroh abgedeckt werden; die Zweige mit Vlies oder Jute. Außerdem empfiehlt es sich, ihn ab August nicht mehr zu ernten - denn auch die Zweige und Blätter sind ein zusätzlicher Frostschutz für den Wurzelbereich.
Topfpflanzen hingegen fühlen sich bei Minusgraden wohler, wenn sie frostfrei in kühlen, aber hellen Räumen überwintern dürfen: Etwa im Gewächshaus oder einer Garage mit Fenster. Steht ein solcher Ort nicht zur Verfügung, muss der Salbei im Topf warm eingepackt werden: Dazu das Gefäß dicht mit Luftpolsterfolie umwickeln, den Zweigen eine luftdurchlässige Vlies- oder Jute-Haube aufsetzen, und die Pflanze an einem sonnigen, windgeschützten Ort parken.
Achtung: Viele tropische Salbeisorten - etwa der Honigmelonen-Salbei - vertragen keinen Frost. Sie sollten den Winter besser drinnen verbringen - bei Temperaturen von 10 bis 15 Grad.
Sind die richtigen Vorkehrungen für den Winter getroffen, kann man auch bei Eis und Schnee immer wieder frische Blätter vom Salbeistrauch zupfen - und damit mediterrane Gerichte würzen, Tee brühen, oder Salbeihonig herstellen (siehe unten).
Wer sich einen Salbei-Vorrat anlegen möchte, kann die Blätter aber auch schon zwischen Mai und August ernten, und dann trocknen oder einfrieren - in beiden Fällen gehen die enthaltenen ätherischen Öle nicht verloren. Dazu die Blätter einfach unzerkleinert in ein Gefriergefäß geben, oder an den Stielen aufgehängt bei rund 25 Grad in einem gut durchlüfteten Raum etwa acht Tage lang trocknen lassen. So kann der würzige Kräutergeschmack und die wohltuende Wirkung des Salbeis das ganze Jahr über genossen werden.
Ein wohltuendes Rezept für die Erkältungzeit: 15 frische Salbeiblätter, Saft und Schale einer Zitrone, eine Zimtstange und ein paar Gewürznelken in ein halbes Kilo Honig rühren und vier Wochen ziehen lassen. Ein Löffel des Salbeihonigs (pur oder im Tee) schmeckt winterlich-würzig - und sorgt bei Halsschmerzen für Linderung.